Mein Großvater war ende der 60er Jahre als Profisportler ebenfalls einmal in Russland und schwärmt noch heute von der Schönheit des roten Platzes. Für ihn waren es die enormen Ausmaße der Backsteingebäude, die seine Faszination geweckt haben und die Fläche des Paradeplatzes. Wenn man diesen Platz mit etwas vergleichen will dann bleibt da wohl nur der Petersplatz in Rom über.
Für mich ist aber eine andere Frage viel interessanter. Bei einer Fläche von 23.000 Quadratmetern und das „ohne“ den Kreml wieviele verdammte Backsteine wurden hier verbaut?
Aja, bei aller Euphorie hätte ich fast den Kreml vergessen. Die politische und historische Zentrale Russlands liegt direkt am roten Platz und ist auf jeden Fall ein besuch wert. Aber bitte die bequemen Schuhe nicht vergessen, das 27,5 Hektar große Areal ist nichts anderes als ein einziges Museum. Wem hier die Kondition ausgeht verpasst vielleicht das wichtigste.
Auch wenn ich eigentlich kein Fan klassischer Reiseführer bin, hier braucht man doch eine triviales Rüstzeug um sich zurechtzufinden.
Die einfachste Variante, Marco Polo. Da kann man nichts falsch machen!
„An den Ufern der Moskwa soll meine Stadt gebaut werden“.
So oder so ähnlich soll sich der König Russlands zum Bau der Stadt geäußert haben und er tat gut daran hier seine Hauptstadt zu errichten. Die strategisch günstige Lage der Stadt auf den Halbinseln des stark mäandernden Flusses, hat Moskau Zeit seiner Existenz eine militärische Sonderstellung eingebracht. Leicht zu verteidigen und doch auf dem Wasserweg gut zu versorgen hat sich das Leben hier verständlicher Weise immer entlang des Wassers abgespielt. Der Kreml hat sich mit dem Bau des Moskau Kanales überhaupt auf eine Insel gesetzt und optisch gibt dieser Fluss doch einiges her. Vor allem im Winter wenn er oft komplett gefriert und sich Eisbrecher in Bewegung setzten müssen um den Schiffsverkehr am laufen zu halten
Die Sperlingsberge
Früher militärisch von besonderer Bedeutung waren immer die Abhänge der Moskwa an ihrem nordöstlichen Ufer. Bis zu 70 Meter überragen diese den Flusslauf und bildeten einen natürlichen Schutzschirm.
Heute dient dieser Bereich eher der Naherholung und dem Sport. Zahlreiche Sportanlangen wie das Luschniki Stadion finden sich hier und auch der Grund warum ich jedes Jahr nach Moskau pilgere. Das städtische Skigebiet. Hier darf man wirklich nicht von einem inneralpinen Skigebiet ausgehen, sondern eher von 2 kurzen Hängen und einer die Moskwa überspannenden Seilbahn. Aber was solls, wer hat schon einen Skilift inmitten einer Großstadt?
Der Luschnikisportpark befindet sich ungefähr 10km vom Kreml entfernt und liegt direkt an der Moskwa. Er umfasst das größte Fussballstadion Russlands und auch diverse andere Sporteinrichtungen wie etwa eine Ruderanlage oder Leichtathletikanlagen.
Doch für uns als Besucher ist etwas anderes deutlich spannender. Wie ja schon erwähnt hat sich die Moskwa ca. 70m tief in ihren Untergrund eingegraben und dadurch einen Abhang geschaffen. Vom Luschnikistadion führt nun eine Gondelbahn über die Moskwa und auf diese Anhöhe. Doch warum dieser ganze Aufwand?
Ganz einfach nirgendwo sonst hat man einen so schönen Ausblick über Moskau als hier und das auch noch mit einer der 7 Schwestern im Rücken, der Universität.
Für mich ist ebenfalls diese Gondelbahn der Grund für meine zahlreichen Besuche, denn hier, mitten in Moskau werden jedes Jahr Weltcuprennen im Snowboardsport durchgeführt und nicht nur das, sie gehören zu den besten die es weltweit gibt.
Kein anderes Event verfügt über eine solch urbane Lage und perfekte Infrastruktur. Ebenfalls befindet sich in dieser Wintersporteinrichtung eine Aerials Anlage und eine im Bau befindliche Skisprunganlage.
Sportlerherz, was willst du mehr.
Ihr wollt mehr Reisetipps zu Russland? Dann schaut euch mal das malerische Bannoye in Bashkortostan an…..