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Der Ätna

Faszination Ätna.

Erlebnis am höchsten Berg Siziliens

Eine Reise nach Sizilien ohne den Ätna zu besteigen?

Das ist wohl keine Option dachten wir uns und machten uns gegen Ende unsere Sizilien Reise auf den Weg zum legendären Vulkan im Osten der Insel. Das wir hier, hoch über Sizilien, vier Tage verbringen würden war so definitiv nicht geplant, doch der Berg strahlt  wirklich eine unglaubliche Faszination aus und hat vor allem für Outdoorsportler einiges zubieten.

 

Der Vulkan (Unesco Weltnaturerbe)

Der „Mongibello“ wie ihn die Sizilianer nennen liegt in einer Zone hoher vulkanischer und seismologischer Aktivität. Hier taucht die afrikanische Platte unter die europäische Kontinentalplatte. Zu dieser aktiven Zone gehört auch der Vesuv und die liparischen Inseln.

Insgesamt bedeckt die Produktion des „Ätna“ eine Fläche von 1170 Quadratkilometer und ist somit von weithin sichtbar. Je nach Aktivität erhebt sich der Vulkan bis zu einer Höhe von 3360 Metern und umfasst insgesamt vier Krater an seiner Spitze. Ein Teil dieser ist für Besucher unter Aufsicht zugänglich, ein Teil ist auf Grund seiner Aktivität nur Experten vorbehalten.

Weiters umfasst das Vulkangebiet eine große Anzahl ein Flanken und Seitenkrater welche besichtigt und erwandert werden können. Diese befindet sich zum Teil deutlich Tiefer was ihr Höhe angeht und sind somit aus den umliegenden Städtchen schnell zu erreichen.

Wenn man sich nun fragt „Warum wohnt man freiwillig an den Hängen eines Vulkans“, so sei noch kurz erwähnt das sich das Umland enorm fruchtbar gestaltet und somit besonders für die Landwirtschaft geeignet ist. Somit ist der Vulkan für die Einwohner Siziliens und unsere Pistaziencroissants sowohl Fluch wie Segen.

Camping am Ätna

Wenn man sich nun mit dem Camper auf den Weg zum Ätna macht, so gibt es am Weg diverse Campingplätze oder aber auch Beherbergungsbetriebe aller Art. Diese befinden sich jedoch auf Grund der Topographie eher am Fuße des Berges und somit muss man morgens die ca. 45 minütige Anfahrt zur Gondelbahn in Kauf nehmen, wenn man den auf den Gipfel oder zumindest in luftigere Höhen möchte.

Eine weitere Möglichkeit ist der Camperstellplatz am Parkplatz der „Funivia“, wo man für 12 Euro pro Kalendertag mit seinem Wohnmobil übernachten darf. Wir verbrachten hier vier Nächte da es wirklich jede Menge zu erleben gibt.

Auch ist der Ausblick auf die Städte am Fuße des Ätna ein echtes Erlebnis und nach Betriebsschluss der Gondelbahn wird es hier oben wirklich äußerst beschaulich und man glaub gar nicht welche Touristenmassen her untertags zu gegen sind.

Die „Aktiv-Highlights“ am Ätna

Auf den Gipfel des Ätna

Wenn man schon am Ätna ist, so muss man unbedingt auch den Gipfel in Angriff nehmen. Diese Besteigung erfordert jedoch ein wenig an Vorbereitung, da eine Besteigung ohne einen einheimischen Bergführer nicht ohne weiters möglich ist und von den Locals auch nicht geduldet wird.

Somit bleib einem nichts anderes über als eine „Guided – Tour“ vor Ort zu buchen und sich seinem Schicksal zu ergeben. Für uns war es die erste „geführte“ Wanderung überhaupt und ja ich wusste tatsächlich nicht wie langsam eine Gruppe den in der Lage ist voranzuschreiten. Vor allem wenn man selbst körperlich sehr Fit ist, so wird das hier dann doch auch zur Geduldsprobe. Aber, und das ist das entscheidende, der Gipfel entlohnt für den etwas langsamen Aufstieg und die Animation ist zum Teil wirklich was besonderes :-).

 

Wo buche ich die Besteigung?

Es gibt natürlich diverse Agenturen und Bergführer die eine Tour anbieten. Wir hatten uns für die „Gruppo Guide Alpini Etna Sud“ entschieden. Diese haben ihr Büro direkt am Parkplatz und bieten neben der Gipfeltour noch diverse weitere Wanderungen und Bergtouren an.

Auch haben sie Mountainbikeguides welche Enduro und Downhilltouren am Ätna anbieten. Wer sich für sowas interessiert sollte flott sein, lange werden diese angeblich im Nationalpark nicht mehr möglich sein…..

 

Link zum Bergführer Büro

Anforderung

Zugegeben vom Parkplatz der Gondelstation wirkt der Gipfel wirklich weit weg, doch die „Guided Tour“ wäre nicht für nahezu jeden machbar, hätte man sich da nicht etwas überlegt.

Zuerst geht es mit der Seilbahn bis auf gut 2700 Meter um von dort mit dem Geländewagen auf knapp 2900 Meter gebracht zu werden. Hier am „Bivacco Etna Sud“ geht es dann zu Fuß los und der Anstieg dauert so ca. 2 Stunden bis zum Kraterrand. Hier nicht schrecken lassen, der Gestank nach Schwefel ist normal.

Nach einem Aufenthalt und einer Teilumrundung beginnt der Abstieg bis zur Seilbahn. Dieser dauert etwas länger als der Aufstieg und umfasst die Besichtigung weiterer Krater und Schlote. Nach gut 4h und 30m ist man dann wieder an der Seilbahn und macht sich auf den Weg nach unten.

Stabile Schuhe und eventuell Wanderstöcke sind auf Grund des losen Untergrundes zu empfehlen.

Mit dem Gravel um den Ätna

Ja ihr habt richtig gehört, wenn man über ein Gravel oder wahlweise ein Hardtail verfügt kann man den kompletten Ätna Gipfel nahezu ohne Asphaltstraßenkontakt umrunden.  Zugegeben dafür ist dann doch einiges an Kondition erforderlich, aber man wird mit einer unglaublich reizvollen und fordernden Strecke belohnt die es so bestimmt kein zweites Mal gibt.

Start:

Die Tour startet, wie auch die meisten Wanderungen am Parkplatz der Gipfelseilbahn. Hier kann man sein Fahrzeug bestens parken und macht sich in Richtung Osten auf den Weg zur „Pista Altamontagna“. Diese, mehr oder weniger, Straße umrundet den Ätna nahezu durchgehend in einer Höhe von ca. 1800m.

Wichtig: Unbedingt in Richtung Osten starten. Das macht zwar den Schlussanstieg über die Ostrampe etwas härter, aber in die andere Richtung ist die Steigung im rutschigen Sand der schwarzen Lava, per Muskelkraft nahezu unmöglich.

Für mich war diese Runde wahrscheinlich schönste was Sizilien auf zwei Rädern zu bieten hatte. Absolut menschenleere Gegenden, traumhafte Ausblicke und auch technisch wirklich spannend. Das einzige was es zu erwähnen gilt ist das man auf der ersten Hälfte keine Möglichkeit der Verpflegung vorfindet.

Hier muss man schon für ca. 3 Stunden gerüstet sein aber dann kommt schon die ein oder andere Einkehrmöglichkeit wie aus dem nichts auf einen zu. Weiters sollte man in den heißen Monaten unbedingt früh starten, Sizilien ist bekannt für seine heißen Sommer und da wird es auch am Ätna ungemütlich. Vor allem der Anstieg zum Schluss wird mit knapp 1000hm dann zu einer echten Herusfoderung.

Urlaubsideen gefällig?

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