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Skifahren in Chile – El Colorado

Skifahren in Chile – El Colorado

Kaum einer wird bei der Planung seiner nächsten Winterurlaubs an Südamerika denken. Der Kontinent auf der Südhalbkugel unseres Planeten ist doch eher bekannt für Fussball, Sonne und tropische Temperaturen.

Doch hier irrt sich unsere mitteleuropäische Ansicht gewaltig. Denn Chile hat eine durchaus beachtliche Anzahl an Skigebieten und zieht jedes Jahr Profiathleten aus der ganzen Welt in ihren Bann. Denn nirgends sonst kann man bereits im August unter winterlichen Bedingungen der schönsten Beschäftigung der Welt frönen.

El Colorado – Anreise:

Zugegeben, aus Europa ist die Anreise nach Chile nicht gerade ein Katzensprung und man muss sich schon bewusst sein, dass sich unter einer Reisezeit von 19 Stunden kaum ein Flug finden lässt. 

Doch zumindest so viel ist sicher, aus nahezu jeder europäischen oder amerikanischen Großstadt lässt sich eine halbwegs flotte Anreise bewerkstelligen.

 

Mein Tipp: Wer aus Mitteleuropa anreist wirft am besten einen genauen Blick auf Turkish Airlines. Hier gibt es wirklich sehr preiswerte Angebote.

 

Vom Flughafen Santiago de Chile  aus sind es dann noch knapp 60 abenteuerliche Minuten, bis man sich in den Anden wiederfindet. 

Wichtig: Die Straße ist an Wochenenden nur bis 15:00 bergseitig befahrbar. Anschließend muss  man sich bis 20:00 anderweitig beschäftigen. Auch Schneeketten sind von Zeit  zu Zeit verpflichtend. Meistens reicht jedoch  bei einer Nachfrag der örtlichen Polizei ein überzeugtes “SI” aus.

El Colorado – La Parva, Valle Nevado, Farellones

Wenn man nun die abenteuerliche Bergstraße hinter sich gebracht hat, so passiert man zuerst den Ort Farellones. Hier findet sich die Wiege des chilenischen Wintersports und die ersten Skiversuche  wurden um das Jahr 1930 unternommen. Die ersten Skier wurden von Europäern, in erster Linie  Norwegern, ins Land gebracht und fanden relativ schnell Anklang bei der lokalen Bevölkerung.

Mittlerweile ist der Ort so etwas wie ein kleiner  Vergnügungspark geworden. Es finden sich hier neben Skiliften noch Tubbing Strecken, Ziplines oder auch diverse Lokale für die Abendgestaltung.

Wintersport auf über 3000 Metern – El Colorado

Wer jedoch etwas mehr Wintersport möchte, muss sich von dem auf 2500 liegenden Ort noch etwas weiter nach oben schrauben.

Ca. 10 Minuten nachdem man Farellones hinter sich gelassen hat, erreicht man EL Colorado. Das Skigebiet ist das niedrigste der Region und erreicht dennoch Höhen bis 3300 Meter.

Vom Parkplatz aus bringen einen diverse Sessel oder Schlepplift in die Nähe des Gipfels und somit zu den diversen Pisten. Eine Pistenkilometer Angabe erspare ich mir  hier, da diese nie wirklich präzise sein kann. Zu viele unterschiedliche Möglichkeiten eröffnen sich an den Hängen des Colorado. Vor allem bei Neuschnee ist eine Abfahrt nahezu zu allen Seiten möglich.

Die beste Reisezeit ist August bis Ende September, wobei auch hier der Klimawandel eher negative Auswirkungen hat. Schneekanonen und Kunstschnee sind hier bis jetzt noch eher eine Randerscheinung und man vertraut großteils auf die ergiebigen Schneefälle.

Preise:

Wer nun erwartet, dass Chile eine günstige Alternative zu den europäischen Gebieten wäre, den muss ich leider enttäuschen. Hier sind die Preise zumindest gleich, wenn nicht sogar etwas teurer als in Europa. 

Ein Blick auf Booking.com lässt einen da doch etwas erschrecken. Wer jedoch etwas Zeit investiert, kann durchaus brauchbare Unterkünfte zu vernünftigen Preisen finden.

 

Mein Tipp:  La Cornisa Lodge – geniales Essen und komfortable. Spartanische Zimmer im Erdgeschoß, bessere im ersten Stock.

 

Die Liftkarten bewegen sich um die 60 Dollar für eine Tageskarte oder ca. 900 Dollar für den Saisonpass. Zugegeben, nicht sehr günstig, aber wie oft kommt man schon nach Chile? Kleiner Vorteil – Pensionisten und Coaches zahlen deutlich weniger.

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