Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nah ist? Das trifft auf diese Gegend wohl wirklich zu. Keine 30 Minuten von meinem Wohnort entfernt befindet sich im Herzen der Karawanken ein echtes Naturjuwel. Das Gebiet zwischen Boden und Bärental.
Während das entlegene Bodental seit knapp 1000 Jahren eine durchgehende Besiedlung aufweist, ist das Bärental mehr oder weniger unverbaut und unbewohnt (bis auf den äußersten Teil). Hier treffen doch einige Gegensätze aufeinander, denn das östliche Bodental hat einen landwirtschaftlich geprägten Charakter und wurde aus diesem Grunde auch entwässert, während das Nachbartal einen alpinen Anblick bietet und deutlich “wilder” wirkt.
Doch bevor wir uns in die Täler begeben, kurz zu dem Gebirge, in dem sie sich befinden.
„Karawanken – Das Grenzgebirge“
Die Karawanken sind ein schroffes Gebirge, das sich entlang der Grenze zwischen Österreich und Slowenien erstreckt. Als Teil der Südalpen bilden sie nicht nur eine natürliche Barriere, sondern auch eine kulturelle Brücke zwischen zwei Ländern.
Auf beiden Seiten des Gebirges wird ein reger kultureller Austausch betrieben und besonders auf österreichischer Seite ist die slowenische Sprache weit verbreitet. Im Speziellen Bodental ist es bis heute eine zweisprachige Region. Dieses 120km lange Hochgebirge erstreckt sich von den Steiner Alpen im Osten bis in die Nähe zur italienischen Grenze bei Thörl Maglern und weist mit ihren Gipfel über 2000m zwar keine hochalpine Landschaft alla Hohe Tauern auf, doch ist der Charakter durchaus als alpin zu bezeichnen und Wanderungen in Richtung der Gipfel erfordern des öfteren Trittsicherheit und Erfahrung.
Wie bereits erwähnt, ist das Bodental das besser erschlossene der beiden Täler.
Hier findet sich mit diversen Gaststätten, Pensionen und auch einem Skilift eine halbwegs touristische Struktur, wobei touristische Bauten im herkömmlichen Sinne nicht vorhanden sind. Zu erreichen ist das Bodental über die Loiblpass Bundesstraße, die Kärnten im Norden mit Slowenien im Süden verbindet.
Nach der Abzweigung in dieses entlegene, Bergtal sind es aber noch einige Kilometer, bis man im 4 Kilometer langen Hochtal ankommt.
Abgesehen von wunderschönen Wanderungen gibt es hier 3 landschaftliche Besonderheiten, die es unbedingt zu besuchen gilt.
Der Name leitet sich schwer zu erraten von der hier einst ansässigen Bärenpopulation ab. Von dieser ist allerdings heute nichts mehr über und der letzte Bär Kärntens wurde hier bezeichnenderweise zu Monarchie Zeiten auch noch geschossen.
Nach der Abzweigung in das entlegene Tal findet sich noch eine größere Industrieanlage (ehem. Bären Batterie) und eine dezente permanente Besiedelung. Mit dem Ende der asphaltierten Straße, am Ende einer doch sehr spannenden Klamm beginnt nun das wahre Bärental.
Ab hier ist es den Wanderern und Bikern vorbehalten, wobei ein Minimum an 500 Höhenmetern zu absolvieren ist, um den Anblick der schönen Alpenlandschaft rund um die Klagenfurter Hütte zu genießen.
Von hier aus gehen diverse Wege auf die umliegenden Berge. Vor allem der Hochstuhl, der höchste Berg der Karawanken, ist hier das Ziel der meisten Wanderer und Bergsteiger. Sowohl über einen Klettersteig (mein persönlicher Tipp) wie auch über einen Normalweg erreicht man diesen.
5. Juni 2025
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.