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Moskau

Das Herz Russlands

Wer in Mitteleuropa aufwächst hat es in seinem Leben nicht immer leicht, einen unvoreingenommen Blick gegen Osten zu werfen. Russland, das große Reich im Osten mit seiner sagenumwobenen Hauptstadt Moskau, das Herz Russlands. Oft wird es immer noch als gesetzleerer Raum angesehen, in welchem Diktatur und Kommunismus zum Straßenbild gehören.

Doch woher rühren diese Ängste und was hat Moskau damit zu tun?

Wer meine Beiträge verfolgt weiß spätestens nach 5 Sätzen das ich absolut kein Großstadtmensch bin und mit Agglomerationen über 1000 Personen schon grundsätzlich wenig anzufangen weiß. Was Moskau angeht ist das jedoch grundlegend anders.

Seit mittlerweile knapp 10 Jahren darf ich aus sportlichen Gründen jedes Jahr ein paar Tage in dieser Metropole verbringen und kann nur sagen das ich keinen davon missen möchte.

Die Stadt ist ein Synonym für Lebensfreude, Kultur und Lifestyle unter schwierigen Rahmenbedingungen.

Die Reise beginnt

Wer sich auf den Weg in den Osten macht hat auf jeden Fall einiges an Vorbereitungsarbeit zu leisten.

Sonst könnte der Spaß auch schon vorbei sein bevor er begonnen hat.

Denn das sollte man auf keinen Fall unterschätzen, Russland ist ein visumspflichtiges Land und man muss somit im Vorfeld der Anreise einen kleinen bürokratischen Spießrutenlauf auf sich nehmen.

Mein Tipp Investiert ein paar Euro mehr in das Expressvisum. Geht schneller und funktioniert leichter…. Hier der Link zur Botschaft in Salzburg.

Bevor ihr das Visum angeht, auf jeden Fall schon mal einen Reiseversicherung (gibt´s über eure Visakarte) und Einladung (Hotelbuchung) vorbereiten. Erspart euch anschließend einiges an Ärger.

Wenn ihr es mal nach Russland geschafft habt, kann ich euch gleich mal im vorhinein versichern, der Zielflughafen (egal ob DOM oder SEM) wird sich nicht wirklich von eurem Startflughafen unterscheiden. Die beiden großen Flughäfen Moskaus können vollkommen mit zentraleuropäischen mithalten und wurden im Vorfeld der Fussball Weltmeisterschaft weitgehend modernisiert und internationalisiert.

Vorbei die Zeiten wo man sich durch ein Meer von kyrillischen Zeichen den Weg zum Hotel bahnen musste.

Was den Transfer vom Flughafen in das Hotel eurer Wahl angeht, so würde ich wenn das Hotel nichts spezielles organisiert, auf ein herkömmliches Taxi zurückgreifen. Kostet nicht die Welt (im Vorfeld kurz ansprechen) und funktioniert einfach am besten.

Zu Beachten ist jedoch auf jeden Fall die etwas mühsame Verkehrssituation der Stadt. Moskau hat 11.9 Millionen Einwohner und gefühlt mindestens genauso viele Autos. Deswegen ist hier immer eine Stunde einzuplanen.

Ich frage mich ja seit Jahren wo alle Autos welche sich auf den Straßen befinden parken…..

Dinge die man gesehen haben muss

Nun, was soll man als erstes erleben, spüren oder erkunden wenn man sich in diese Metropole vorwagt? Ganz ehrlich? Ich habe absolut keine Ahnung wie man hier eine Prioritätenliste erstellen könnte.

Deswegen würde ich sagen „Die Metro“.

Ja richtig, das ist die ortseigene U-Bahn und sie ist es auch die einen das erste Mal zum staunen bringt. 381 km umfasst das für mich endlose Netz an Tunneln und Bahnhöfen, das bis in eine Tiefe von 100 Metern vordringt. Oft hört man von kommunistischen Lobgesängen auf die Paläste des Volkes im Untergrund und keines davon ist übertrieben. Die Stalinära hat hier wahrlich übertrieben prunkvolle Stationen entstehen lassen die man weltweit vergebens sucht.

Die Königin aller Stationen ist hier bestimmt die 1952 in Betrieb genommene Komsomolskaja im östlichen Moskauer Zentrum. Wer hier seine Reise beginnt kann wohl kaum etwas falsch machen,

Der rote Platz

Mein Großvater war ende der 60er Jahre als Profisportler ebenfalls einmal in Russland und schwärmt noch heute von der Schönheit des roten Platzes. Für ihn waren es die enormen Ausmaße der Backsteingebäude, die seine Faszination geweckt haben und die Fläche des Paradeplatzes. Wenn man diesen Platz mit etwas vergleichen will dann bleibt da wohl nur der Petersplatz in Rom über.

Für mich ist aber eine andere Frage viel interessanter. Bei einer Fläche von 23.000 Quadratmetern und das „ohne“ den Kreml wieviele verdammte Backsteine wurden hier verbaut?

Aja, bei aller Euphorie hätte ich fast den Kreml vergessen. Die politische und historische Zentrale Russlands liegt direkt am roten Platz und ist auf jeden Fall ein besuch wert. Aber bitte die bequemen Schuhe nicht vergessen, das 27,5 Hektar große Areal ist nichts anderes als ein einziges Museum. Wem hier die Kondition ausgeht verpasst vielleicht das wichtigste.

Auch wenn ich eigentlich kein Fan klassischer Reiseführer bin, hier braucht man doch eine triviales Rüstzeug um sich zurechtzufinden.

Die einfachste Variante, Marco Polo. Da kann man nichts falsch machen!

Die Moskwa

„An den Ufern der Moskwa soll meine Stadt gebaut werden“.

So oder so ähnlich soll sich der König Russlands zum Bau der Stadt geäußert haben und er tat gut daran hier seine Hauptstadt zu errichten. Die strategisch günstige Lage der Stadt auf den Halbinseln des stark mäandernden Flusses, hat Moskau Zeit seiner Existenz eine militärische Sonderstellung eingebracht. Leicht zu verteidigen und doch auf dem Wasserweg gut zu versorgen hat sich das Leben hier verständlicher Weise immer entlang des Wassers abgespielt. Der Kreml hat sich mit dem Bau des Moskau Kanales überhaupt auf eine Insel gesetzt und optisch gibt dieser Fluss doch einiges her. Vor allem im Winter wenn er oft komplett gefriert und sich Eisbrecher in Bewegung setzten müssen um den Schiffsverkehr am laufen zu halten

 

Die Sperlingsberge

Früher militärisch von besonderer Bedeutung waren immer die Abhänge der Moskwa an ihrem nordöstlichen Ufer. Bis zu 70 Meter überragen diese den Flusslauf und bildeten einen natürlichen Schutzschirm.

Heute dient dieser Bereich eher der Naherholung und dem Sport. Zahlreiche Sportanlangen wie das Luschniki Stadion finden sich hier und auch der Grund warum ich jedes Jahr nach Moskau pilgere. Das städtische Skigebiet. Hier darf man wirklich nicht von einem inneralpinen Skigebiet ausgehen, sondern eher von 2 kurzen Hängen und einer die Moskwa überspannenden Seilbahn. Aber was solls, wer hat schon einen Skilift inmitten einer Großstadt?

Luschnikistadion und Sperlingsberge

Der Luschnikisportpark befindet sich ungefähr 10km vom Kreml entfernt und liegt direkt an der Moskwa. Er umfasst das größte Fussballstadion Russlands und auch diverse andere Sporteinrichtungen wie etwa eine Ruderanlage oder Leichtathletikanlagen.

Doch für uns als Besucher ist etwas anderes deutlich spannender. Wie ja schon erwähnt hat sich die Moskwa ca. 70m tief in ihren Untergrund eingegraben und dadurch einen Abhang geschaffen. Vom Luschnikistadion führt nun eine Gondelbahn über die Moskwa und auf diese Anhöhe. Doch warum dieser ganze Aufwand?

Ganz einfach nirgendwo sonst hat man einen so schönen Ausblick über Moskau als hier und das auch noch mit einer der 7 Schwestern im Rücken, der Universität.

Für mich ist ebenfalls diese Gondelbahn der Grund für meine zahlreichen Besuche, denn hier, mitten in Moskau werden jedes Jahr Weltcuprennen im Snowboardsport durchgeführt und nicht nur das, sie gehören zu den besten die es weltweit gibt.

Kein anderes Event verfügt über eine solch urbane Lage und perfekte Infrastruktur. Ebenfalls befindet sich in dieser Wintersporteinrichtung eine Aerials Anlage und eine im Bau befindliche Skisprunganlage.

Sportlerherz, was willst du mehr.

Ihr wollt mehr Reisetipps zu Russland? Dann schaut euch mal das malerische Bannoye in Bashkortostan an…..

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