Sie sagenumwobene Halbinsel im Süden Griechenlands birgt seit jeher jede Menge Raum für Legenden, Geschichten und Abenteuer. Die Halbinsel des verfluchten Pelops, ist spätestens seit Homers Odysee einem größeren Publikum bekannt und unter anderem für das windumtoste Kap Malea bekannt.
Genau um diesen südlichsten Punkt Festlandeuropas dreht sich nun ein großer Teil dieses Beitrages. Denn genau hier, am südlichsten Zipfel Festland Europas findet sich genau das wonach so viel von uns suchen.
Ruhe, Strand und jede Menge Raum für Abenteuer.
Das Outdoorparadies im Süden Griechenlands
Wenn wir über die Region Vatika sprechen, so ist meistens das Gebiet um die Hauptstadt der Region, Neapoli, gemeint.
Diese ist auch die einzige Stadt, welche man im Umkreis findet. Alle weiteren Dörfer und Weiler sind zwar in den Sommermonaten für Urlauber und Reisende ein netter Ort zur Entspannung, bieten aber im wesentlichen kaum infrastrukturelle Einrichtungen. Somit muss hier auch erwähnt sein das es zwar Unterkünfte in Neapoli und Umgebung gibt, aber die großen modernen Hotelkomplexe sucht man hier vergebens. Gott sein dank!
Auch Campingplätze gibt es im Umkreis keine und leider auch keinen offiziellen Stellplatz. Somit ist man auf die Freundlichkeit der Einheimischen angewiesen und wenn man hier nett um Erlaubnis bittet auch immer gerne gesehen.
„Vatika – Was kann man nun hier unternehmen“
Also zugegeben wenn man rein auf einen Badeurlaub ausgelegt ist, so wird man hier bestimmt auch fündig. Es gibt wunderschöne Strände, einsame Buchten und kristallklares Wasser.
Doch ganz ehrlich, das würde nicht den Möglichkeiten der Region Region Entsprechen. Hier gibt es eines des besten Sportklettergebiete Griechenlands mit Routen in allen Längen und Schwierigkeiten. Reizvolle Wanderungen, kulturelle Sehenswürdigkeiten und durch den Fährhafen Neapolis die Möglichkeit die umliegenden Inseln per Rad zu erkunden.
Plant auf jeden Fall einen Tag mehr ein als ursprünglich angenommen. Ihr werdet ihn brauchen.
Bei allem positiven was ich hier zu berichten habe, einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es doch.
Die Distanz zu dem Rest Europas oder auch zu den nächsten Häfen und Flughäfen. Wenn ihr mit dem Mietwagen anreisen wollt, so müsst ihr doch ca. 5 Stunden von Athen aus einplanen. Der Großteil der Straßen sind zwar in gutem zustand, aber leider keine Autobahn. Also vielleicht 30 minuten mehr einplanen.
Wer sich mit dem eigenen Auto auf den Weg macht, egal ob mit Fähre oder per Autobahn, der sollte den Besuch auf jeden Fall in einen Roadtrip verpacken. Am Weg hierher gibt es soviel Sehenswertes das man leicht und locker ein Monat füllen kann. Also plant genügend Zeit ein, wer weiß wann man wieder in diese Ecke kommt.
Kleiner Typ: Auch Kreta wäre von hier aus per Fähre zu erreichen.
Ich unterteile sie hier zur leichteren Orientierung in drei Rubriken.
Sein wir uns mal ehrlich, Wanderschuhe sind ja sowieso in jedem Urlaub Pflicht und sollte man sie vergessen haben, so tun es auch Trail – Laufschuhe.
Auch wenn die Region nicht gerade mit ihren unendlichen Höhenmetern glänzt, so kann man doch einiges an reizvollen Kilometern abspulen und damit einen ganz anderen Blick auf die Region bekommen. Viele Wege sind jedoch in keiner Karte erfasst und vor allem die Gipfel der umliegenden Berge erfreuen sich scheinbar keiner großen Beliebtheit bei Komoot oder Outdooractive.
Nichts destotrotz, wo ein Wille, da ein Weg.
Das Wegenetz ist unendlich, wenn auch verwirrend, aber mit der hier beschriebenen Tour bekommt ihr mal einen guten Einstieg. Auch die Homepage der Region liefert einiges an Potenzial für die uns Wanderliebhaber.
Weiters ist nicht zu vergessen das Schatten ist hier eher Mangelware ist. Also genügend Flüssigkeit einplanen und den Sonnenschutz ruhig etwas großzügiger auftragen. Wer es gerne etwas weniger heiß hat sollte am frühen Morgen starten oder aber auch gegen Abend. Die Sonnenuntergänge sind hier unglaublich!
Auf der Suche nach einem Wanderziel nur für Männer? Der Athos ruft!
Wenn man hier im Süden nach einer eleganten Küstenwanderung sucht, so kommt man an dieser nicht vorbei! Am Ende des 100km langen Parnongebirges endet hier der massive Kalkstock im Wind und Wetter umtosten Kap Maleas. Wenn man sich von der Süd-Westseite auf den Weg macht erreicht man zwar nicht den bekannten Leuchtturm, dafür aber das kleine Kloster Agia Irini. Hier findet sich eine, zwar meistens verlassene, aber bestens in Schuss gehaltene Kapelle mit Übernachtungshaus und das alles in einem der einsamsten Gebiete Griechelands.
Wer sich die Schuhe zu schnüren gedenkt, plant doch einiges an Zeit ein. Bei rund 11 km und 400hm ist es doch ein Unterfangen von knapp 4 Stunden.
Wie viele von euch wohl schon erkannt haben sind wir echte Urlaubskletterer.
Das bedeutet jetzt nicht das wir zuhause nie am Felsen anzutreffen sind, aber die Frequenz nimmt in den Urlaubsphasen doch massiv zu. Das liegt wohl auch daran das unsere Heimatregion nicht gerade gesegnet ist mit schönen Klettergärten.
Wer sich einmal mit Klettern in Griechenland beschäftigt hat kommt an Gebieten wie Leonidio oder Kalymnos wohl kaum vorbei. Doch ganz ehrlich, das Gebiet „Zombolo“ mit seinen vier Sektoren kann voll und ganz mithalten.
Alleine der Hauptsektor hat über 100 Routen in bester Felsqualität vorzuweisen und erstreckt sich über eine Bandbreite von ein bis 5 Seillängen. Mit knapp 5 Minuten ist der Zustieg auch mehr als human.
Wer nun seinen Urlaub in dieser Region plant sollte dennoch im Kopf haben das es im Sommer enorm heiß werden kann. Deswegen besser im Herbst oder Frühling (Mai/Juni) anreisen. Der Schatten am Vormittag hilft, aber ab 12 wird es dann wirklich sonnig.
Was machen wenn man nicht Wandern oder Klettern will? Naja jeden „Normalen“ würde es an einen der traumhaften Strände oder in eine der einsamen Buchten ziehen. Nicht so den gelernten Outdoorsportler, denn wenn die Fußsohlen schmerzen oder die Fingerkuppen brennen steigt man auf den Typ Drahtesel seiner Wahl und erkundet die Gegend mit der Kraft der Oberschenkel.
PS: Wer schöne Badespots sucht, einfach in zum Geopark und ab ans Wasser. Hier finden sich mehr als genug Badebuchten und schöne Plätze um ungestört zu baden!
Rund um die hier beschriebene Region gibt es natürlich unzählige Möglichkeiten sein Rad auszuführen. Von reinen Asphaltabenteuer bis hin zur Gravelstrecke ist für jeden was dabei. Vor allem die Straßen im Hinterland von Agios Nikolaos sind mit sehr wenig Verkehr gesegnet und damit perfekt für die ein oder andere Tour.
Doch wer es etwas aufregender und vor allem einzigartiger will sollte sich die umliegenden Inseln genauer ansehen. Von Neapoli beispielsweise ist man in ca. 30 Minuten am Fährhafen nach Elafonisos und weitere 10 Minuten später auch schon auf der Insel welcher man die schönsten Strände Festlandgriechenlands nachsagt.
Ob dem auch so ist muss jeder für sich herausfinden, doch auf der 24 Kilometerrunde um die Insel ist ein Badegang absolut verpflichtend. Wer es dann doch etwas „sportlicher“ möchte, der sollte sich die ca. 90 Fährminuten entfernte Insel Kythira genauer ansehen!
Weniges von unserem Urlaub habe ich so stark in Erinnerung wie die Insel Kytira.
Diese ist von Neapoli in ca. 90 Minuten per Fähre zu erreich und liegt ungefähr auf halber Strecke nach Kreta. Alleine schon der Fährhafen der Insel ist schon ein Erlebnis für sich und mit seiner Lage auf einer Insel ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Vor allem die Wasserfarbe löst hier Karibikvibes in mir aus.
Auch der Rest der Insel ist auf jeden Fall einen, wenn nicht zwei Besuche Wert. Von beschaulichen Orten im Inselinneren, kleinen Badeorten an der Küsten und ordentlichen Bergen für den Kletterspezialisten ist für jeden was dabei.
Wer nun mit dem Rad einen „Daytrip“ plant, der sollte um 8.30 am Fährhafen von Neapoli sein und sich mit einem Kaffee bewaffnet auf die Lauer legen. In der „Off-season“ wird die Strecke zwar nur einmal pro Tag und Richtung angeboten, aber mit 6 Stunden hat man auf der Insel genug Zeit für eine ausgiebige Tour und eine Badeeinheit nahe einer der genialen Tavernen am Fährhafen. Wer sich so wie wir in die Insel verliebt, der kann natürlich auch mit dem Auto übersetzen.
Also Abfahrt Fährhafen (Neapoli), je nach Saison, 8.30 bis 09.00 und Rückfahrt um 16.00.
Wer möglichst viel von der Insel sehen möchte, kann mit der hier vorgeschlagenen Route auf jeden Fall nichts falsch machen. Man bekommt einen Überblick über die Insel und kann in Potamos auch das einheimische Inselleben, zumindest in Ansätzen, erleben.
9. Mai 2025
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