Wenn man schon am Fuße eines der prestigeträchtigsten Pässe startet, so muss man davon ausgehen das dieses Etappe dann auch eine der härteren wird und genau so war es dann auch.
Wie zu Beginn erwähnt, war mein Plan das wir uns immer um die ca. 100 Kilometern und 2500 Höhenmeter pro Tag bewegen sollten, was mit dem ersten Tag unserer Reise aber auch schon wieder verworfen werden musste. Aber dazu später mehr.
Col du Galibier
Vom Col du Lautaret geht es auf einer mehr oder weniger einspurigen Straße, mit für Juli relativ geringem Verkehrsaufkommen, in Richtung eines der großen Klassiker unserer Tour, dem Col du Galibier. Dieser ist mit 2642 Metern auch einer unserer höchsten Übergänge und markiert auch gleich den Übergang in die Rhone´Alpen, wo sich die meisten legendären Pässe befinden. Sehr angenehm ist auch die Tatsache das der Passübergang und folgend die letzten ca. 100hm für den Verkehr gesperrt sind und man somit auf dem Pass als Radler unter sich ist. Doch keine Sorge, alleine ist man hier bestimmt nicht :-).
Von hier geht es nun erstmal für einige Zeit bergab, um nach Valloire auch noch im Eiltempo den Col du Telegraph mitzunehmen. Dieser fällt mit seinen wenigen Höhenmetern, allerdings nicht mal auf. Weiter geht es nun hinab bis nach Saint-Martin, wo auch die erste Pizza unseres Trips auf uns wartet und diese kommt auch keine Minute zu früh. Des erste Hungerast nähert sich und nagt etwas an der Stimmung. Gestärkt geht es weiter, und ohne das wir es wissen, jetzt geht die Tour erst richtig los.
Für die kommenden Stunden geht es nur noch bergauf. Knapp 1700hm mit einer minimalen Steigung warten nochmal auf uns und somit war die Zielsetzung von 2500 Höhenmeter auch hinfällig. Gott sei Dank hatten wir hier Rückenwind und die 4 Prozent waren somit recht gut erträglich.
Warum nicht einfach früher einen Stop einlegen fragt ihr euch? Naja ist ja im Juli auch nicht ganz so einfach mit den freien Hotelzimmern und somit mussten wir noch etwas an Überstunden leisten.
Landslevillard
Aber ganz ehrlich, für mich waren die Kilometer vor der ersten Übernachtung die schönsten der ganzen Runde. Vielleicht auch deswegen weil ich noch einigermaßen frisch war, aber das kann ich im nachhinein nicht mehr so genau sagen.
Auf jeden Fall ist das Tal in Richtung Col du l’Iseran einfach unglaublich. Von Schlössern über Berggipfeln und malerischen Flüssen, hier ist für jeden was dabei!
Kurz vor der letzten Steigung in Richtung Col du Madelaine (und nein das ist nicht der Richtige) kommt ihr an der „Boulangerie Patisserie Bernard“ in Landslevillard vorbei. Hier gilt es unbedingt einen Stop einzulegen. Diese Konditorei ist uns bis zum Ende unserer Tour nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Im nächsten Ort, am Fuße des Passes nach Val d’Isere, findet sich direkt an der Straße, das Biathlonleistungszentrum von Bessans. Hier verbringen wir die erste Nacht und sind auch voll zufrieden. Ja es ist eine einfache Unterkunft im Leistungszentrumstil, aber ausgelegt auf Leute wie wir und somit wird man auch nicht komisch beäugt wenn man sein frisch gewaschenes Trikot vor das Fenster zum trocknen hängt.
Unterkunft: La Bessannise
PS: Kleiner Tipp, ja hier trinkt man den Kaffee tatsächlich aus kleinen Müslischalen. Ist eigenartig, aber scheinbar örtliche Gepflogenheit