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Alex Payer

In meinem letzten Blogeintrag habe ich über den langen Weg vom Leistungssport zum Profisport gesprochen und ja es ist ein langer und steiniger.

Doch im Vergleich zu dem was folgt ist er ein leichter.

Mein Opa hat mir mal gesagt, dass es im Leben nie leichter wird und hier hatte er zumindest recht. Denn irgendwann kommt im Sport der Moment wo man erkennen muss ob man gut genug ist um von seinem Sport leben zu können oder eben nicht. Diese Erkenntnis kann weh tun und macht auch nur selten Spaß.

Außerhalb der großen Spielsportarten ist man meistens auf staatliche Subventionen und Anstellungen angewiesen. Doch dieses System ist in Österreich nicht flächendeckend zufriedenstellend. Zumindest nicht aus Sportlersicht (Vorsicht subjektiv).

Andere große europäische Länder sind hier deutlich spendabler und leisten sich eine größere Anzahl an bezahlten Profiathleten. Doch hier will ich gar nicht näher eingehen, denn es ist eine politische Entscheidung, wie wichtig Goldmedaillen für ein Land sind.

Doch ich glaube nicht, dass in unserem Land die bundespolitische Motivation für sportliche Höchstleistungen sonderlich hoch ist. Man muss sich nur die vorhandenen Sportstätten ansehen und man hat einen guten Überblick wo diese im Vergleich mit anderen Einrichtungen stehen.

Nun aber zurück zum Kernthema.

Wie lebt man von einer Sportart ohne staatliche Subventionen?

Die Realität ist hart aber eigentlich geht es ohne nicht.

Wieder abgesehen von den großen „Business-Sportarten“ ist es kaum möglich.

Ich kann hier mal kurz Einblick in meine Situation geben. Wäre ich nicht Mitglied im österreichischen Skiverband welcher, über Subventionen, die nötigen trainingstechnischen Rahmenbedingungen stellt (Trainier, Reisen, Liftkarten, etc. ) bräuchte ich ca. 35.000 bis 50.000 Euro pro Saison rein für September bis März. Bei einem Preisgeld für den Sieg von 11.250 CHF vor Steuer müsste ich so ca. 6 Rennen pro Saison gewinnen. Sind wir mal ehrlich, davon träumt jeder, doch kaum einem wird das Jahr für Jahr gelingen.

Doch hier sprechen wir nun vom Snowboardsport welcher schon eher eine monetär gut aufgestellte Sportart darstellt. Andere Sportarten wie Segeln, Wildwasserkajak oder weitere verfügen über quasi null Preisgeld.

Das führt uns nun zum nächsten Punkt ohne den Sport nicht mal denkbar wäre: „Sponsoren“.

Doch wie findet man diese und vor allem wo.

Aus meiner Sicht heißt das Zauberwort hier „Kontakte“.

Denn wenn man nicht so erfolgreich ist, dass einem die Sponsoren nachlaufen, muss man schon gute Argumente haben, um mit potenziellen Partnern ins Gespräch zu kommen.

Manche Athleten/innen haben hier familiär bessere Karten als andere und allen hier nicht Begünstigten kann ich nur empfehlen an seinem Netzwerk zu arbeiten. Dieses kann einem helfen und ist absolut unerlässlich.

Doch wie steht es um das Thema „Social Media“.

Dieses Thema ist wahrlich ein enorm spannendes und ich wäre nicht glaubwürdig würde ich verschweigen das mein Blog auch Teil meins Social Media Auftrittes ist. Doch ja, dieses Werbungsfeld ist sowohl Fluch wie Segen für den Sportelnden.

Vor noch nicht langer Zeit war der/die Sportler/in eine beliebte Konzernkommunikationsmethode um sich nach außen zu vermarkten. Auch war man in diversen Medien vertreten und der/die Sportler/in war ein guter Meinungsbildner. Doch nun im Zeitalter des Influencing ist dieses Feld deutlich umkämpfter. Denn diese Gruppe an Werbetreibenden (Sportler sind dies ebenfalls) ist um ein Vielfaches größer und flexibler. Vor allem haben sie aber einen großen Vorteil.

Im Vergleich zu einem Sportler muss hier niemand „Weltklasse“ sein sondern nur seine Community bespielen und motivieren. Hier muss jeder Sportler selbst wissen ob er in Konkurrenz treten will oder nicht. Ich persönlich bin der Meinung der „MarketingMix“ ist entscheidend und Ja da muss man als Sportler auch Social Media im Griff haben und es für sich nutzen. Doch bei alldem ist noch immer eine Frage offen:

„Ich bin Sportler, bin erfolgreich aber was genau bin ich wert“, denn spätestens hier hört jegliche/r Freundschaft/Kontakt auf.

Aus meiner Sicht ist das sehr schwer zu sagen. Für mich ist jede/r Weltklassesportler/in jede Summe wert, denn der Aufwand welcher betrieben wird rechtfertig jede Menge. Doch so einfach ist das nicht.

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, ein Sponsoring muss sich für beide Seiten auszahlen. Also muss jeder etwas davon haben. Einer monetär, der andere in Form von Werbewert.

Also, wenn dich keiner sieht (Social Media, TV, Print, Podcast) wirst du wenig „wert“ sein. Hier bieten diverse Firmen Berechnungen an (BSP: United Synergy) welche einem hier einen Überblick geben.

Grundsätzlich gilt das man ungefähr einen Wert von 10 bis 12% des persönlichen Werbewertes vom Hauptpartner fordern kann. Ob dieser damit einverstanden ist, ist freilich eine andere Geschichte. Doch man sollte sich seines Wertes immer bewusst sein und diesen auch kennen.

Denn aus Sponsorensicht ist es verständlich, dass man eine/n Sportler/in im Vergleich mit anderen Werbemitteln sehen muss und hier müssen wir Sportler standhalten.

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