Korsika hat, wie man spätestens nach der Ankunft weiß, jede Menge zu bieten. Von endlosen Stränden über glasklare Gebirgsbäche und die wohl schönste Straße Europas im Herzen der Calanches.
Doch auch abseits der klassischen Touristenhotspots hat Korsika eine Besonderheit zu bieten und zwar einen waschechten König der Insel.
Den mit 2706 Meter höchsten Berg Korsikas, den Monte Cinto
Grundsätzlich gibt es natürlich unterschiedlichste Wege auf den Monte Cinto. Die vermeintlich kürzeste führt über das Golotal und den Ort Lozzi auf den Gipfel. Seit einigen Jahren ist jedoch die Forststraße bis knapp unter die Almhütte „Refuge de l Èrco“ kaum befahrbar wenn nicht sogar gesperrt.
Aus diesem Grunde wird hier die landschaftlich reizvollere und was die Höhenmeter angeht „sparsamere“ Route von Haut Asco beschrieben.
Anreise:
Die meisten Besucher werden wohl in Bastia angespühlt und verlassen dort eines der vielen Fährschiffe. Diese gibt es zur genüge und starten sowohl vom italienischen wie französischen Festland. Kostengünstiger ist bestimmt die Anreise via Italien und Livorno. Knapp vier Stunden dauert die Überfahrt und schlägt in der Hauptsaison bei 2 Personen plus Auto ungefähr mit 150 Euro zu Buche.
Sollte man vorhaben den Monte Cinto zu besteigen, so ist es ratsam dieses Unterfangen gleich zu Beginn der Reise anzugehen da das Ascotal von Bastia aus sehr gut zu erreichen ist.
Anschließend empfiehlt sich auch ein Aufenthalt im nördlichen Landesinneren. Die Gegend um Corte hat jede Menge zu bieten und besticht durch seine landschaftliche Schönheit.
Wandern Monte Cinto. Das Asco-Tal
Das Tal im Norden der Insel ist im wesentlichen der beliebteste Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren im Monte Cinto Massiv. Die ca. 35km umfassende Straße ab Ponte Leccia führt bis auf 1450 Meter Höhe und endet im kleinen Skigebiet „Haut Asco“.
Hier trifft man auch auf diverse GR20 Aspiranten. In der „Wanderhochsaison“ können das durchaus eine Menge sein.
Als Besonderheit des Tales lässt sich vor allem hervorheben das es keine Hotelburgen oder übertriebene Ferienanlagen gibt. Hier ist wirklich alles noch eine Nummer kleiner, auch die Straßenbreite.
Der einzige Ort im oberen Ascotal verteilt sich idyllisch am Hang und bietet mit Bars und Restaurant doch einiges an Kulinarik. Ansonst ist vor allem die alte Genueserbrücke mit der darunterliegenden Badegumpe einen Besuch wert. Am Ende des Ortes einfach die Serpentinenstraße nach unten und rein ins Wasser.
Wenn man in Haut Asco angekommen ist steht der Besteigung des Monte Cinto im wesentlich nichts mehr im Wege als ein ca. 1400 Höhenmeter langer Aufstieg.
Auch wenn Korsika eine Urlaubsinsel ist, so ist die Tour auf ihren höchsten Gipfel keinesfalls zu unterschätzen denn die vor einem liegenden Höhenmeter sind auf keinen Fall ein Kindergeburtstag.
Einfache Wanderwege wechseln sich mit steilen Passagen und durch dicke Ketten versicherte Passagen ab. Das ein oder andere Mal ist somit schon der Einsatz von Händen erforderlich und eine vorhandene Trittsicherheit von Vorteil.
An sich kann man den Gipfel natürlich das ganze Jahr über besteigen doch eignet sich vor allem die Zeit ab Anfang Juni für einen Gipfelsieg. Vor Juni trifft man noch diverse Male auf Altschneefelder was den Aufstieg extrem erschweren kann.
Im wesentlich startet man direkt gegenüber des Restaurant „Chalet“. Hier folgt man den Wegweisern des GR20 bis auf den Gipfelgrad. Das Verlaufen ist eigentlich ausgeschlossen da der Weg so oft gegangen wird.
Sollte man seine Wasservorräte noch nicht aufgefüllt haben, so hat man ca. 20 min nach dem Start dies noch bei einer Quelle zu erledigen.
Nach dem man den Gipfelgrad erreicht hat steigt man den Steinmännchen folgend ein paar Höhenmeter ab und quert auf der Südseite zum Gipfelanstieg. Bitte hier unbedingt den Abstieg mitmachen, eine Gratkletterei ist nicht zu empfehlen und technisch relativ schwer.
Nach dem erreichen des Gipfelgrades ist man in ca. 25 Minuten am Gipfel der Insel!
Dieser Aufsteig bietet einen perfekten Einstieg in das Wandergebiet von Haut Asco.
Perfekte Aussicht, schöne Wege und jede Menge Höhenmeter.
Campingplatz
Wie bereits erwähnt sind die Unterkunftmöglichkeiten im Ascotal eher spärlich. Deswegen kommen auch besonders viele Camper ins Tal.
Mein Tipp für alle ist der Campingplatz „Monte Cinto“. Sehr nett geführt und ideal gelegen mit Badegumpen und eine sehr zu empfehlenden Restaurant im Kleinformat.
Stellplätze sind gut mit Schatten ausgerüstet und auf jeden Fall in ausreichender Zahl vorhanden. Auch im Hochsommer.
Hier der Link: Camping Monte Cinto
5. Juli 2022
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